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Was ist RSV?

Das Respiratorische Synzytial-Virus (kurz: RSV) ist ein infektiöses Virus, das die oberen und unteren Atemwege befällt. Bei ansonsten gesunden Erwachsenen verläuft die Erkrankung meistens mild, mitunter auch ganz ohne Symptome. Bei Säuglingen, älteren Erwachsenen und Menschen mit Vorerkrankungen kommt es jedoch häufiger zu schweren Krankheitsverläufen. Erfahren Sie hier mehr über Ansteckung, Symptome und mögliche Schutzmaßnahmen.

RSV: Häufigkeit & Verbreitung

RSV ist weltweit verbreitet – Infektionen sind häufig und kommen in jedem Lebensalter vor. 

 
Ähnlich wie die Grippe (Influenza) tritt RSV in Deutschland vermehrt in den Wintermonaten, aber auch im beginnenden Frühjahr, auf. Zwischen November und April stellt das Virus eine Hauptursache für Atemwegsinfekte dar.  Besonders eindrücklich sind die Zahlen zu älteren Menschen: Im Jahr 2019 erkrankten allein in Deutschland mehr als 380.000 Über-60-Jährige an RSV. Etwa 2.500 davon starben an den Folgen der Infektion.*

*Geschätzt anhand RSV-assoziierter akuter Atemwegsinfektionen bei ≥60-jährigen Erwachsenen 
in der deutschen Bevölkerung im Jahr 2019. 

Mehr über die Risikogruppen erfahren

RSV: Wichtige Fakten

1.
RSV-Infektionen verursachen bеі Über-60-Jährigen schätzungsweise 2.500 Todesfälle pro Jahr- allein in Deutschland.
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2.
RSV-Infektionen können bestehende Grunderkrankungen verschlimmern.
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3.
RSV-Infektionen sind vor allem für Säuglinge und Kleinkinder sowie für ältere Menschen mit chronischen Grunderkrankungen ein Risiko -
sie können schwere Lungenentzündungen
hervorrufen, die eine Krankenhausbehandlung
notwendig machen.
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*Geschätzt anhand RSV-assoziierter akuter Atemwegsinfektionen bei ≥60-jährigen Erwachsenen 
in der deutschen Bevölkerung im Jahr 2019. 

RSV: Ansteckung

Das RS-Virus wird leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Am häufigsten steckt man sich durch die sogenannte Tröpfcheninfektion an, wenn eine infizierte Person zum Beispiel hustet oder niest.  

Die Erreger können jedoch auch beim Händeschütteln oder über Oberflächen und Gegenstände weitergegeben werden (Schmierinfektion). Je nach Oberfläche können die Viren mitunter auch mehrere Stunden überleben.  

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Gut zu wissen:
Infizierte können das Virus schon am 1. Tag nach der Ansteckung übertragen – also noch vor Symptombeginn. Normalerweise sind Infizierte 3 bis 8 Tage lang ansteckend, manchmal aber auch bis zu vier Wochen, selbst wenn sie keine Symptome mehr zeigen.
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RSV: Diagnose per Test

Eine Diagnose ist nicht immer einfach. Denn die Symptome einer RSV-Infektion ähneln denen anderer Atemwegsinfekte wie etwa der Grippe oder einer Covid-19-Erkrankung. Erschwerend kommt hinzu, dass manche Infizierte gar keine Symptome bemerken.  

 

Für eine gesicherte Diagnose ist ein Erreger-Nachweis (bei Erwachsenen z. B. mittels PCR-Test) notwendig. Derzeit werden jedoch Erwachsene mit Atemwegserkrankungen nicht routinemäßig getestet. Daher ist davon auszugehen, dass die Verbreitung von RSV in der Allgemeinbevölkerung lange Zeit unterbewertet wurde und die Dunkelziffer, insbesondere in den Wintermonaten, hoch ist. 

 

Bei Nachweis einer RSV-Infektion besteht seit Juli 2023 eine Meldepflicht. Das heißt, dass die Arztpraxis es dem Gesundheitsamt melden muss, wenn eine RSV-Infektion festgestellt wird. Die Meldepflicht dient dem Schutz der Allgemeinheit vor bestimmten ansteckenden Erkrankungen.  

RSV: Symptome bei leichtem Verlauf

Eine RSV-Infektion kann sehr unterschiedlich verlaufen. Das Spektrum reicht von keinerlei Krankheitszeichen über Symptome, die einem leichten Atemwegsinfekt gleichen, bis hin zu einer schweren, beatmungspflichtigen Erkrankung. Wie schwer die Infektion im individuellen Fall verläuft, hängt unter anderem davon ab, auf wen das Virus trifft und welche Risikofaktoren diese Person mitbringt.  

 

Bei ansonsten gesunden Erwachsenen verläuft eine RSV-Infektion meist mit nur leichten Symptomen, die an andere Atemwegsinfekte erinnern: Beschwerden wie etwa Schnupfen, Husten und Fieber klingen normalerweise innerhalb weniger Tage ab. 

 

Folgende Symptome können z. B. bei einer leichten RSV-Infektion auftreten (Bitte beachten: Grippe- und COVID-19-Erkrankte haben ähnliche Symptome.):

Tückisch: Eine RSV-Infektion wird oft nicht frühzeitig erkannt – entweder, weil Infizierte gar keine Krankheitszeichen entwickeln oder weil fälschlicherweise an eine „normale“ Erkältung gedacht wird. Hinzu kommt, dass Infizierte das Virus noch vor Einsetzen der Symptome auf andere übertragen können. Diese Faktoren machen es oft schwierig, eine Ansteckung zu vermeiden.

RSV: Schwerer Verlauf

Bei bestimmten Risikogruppen kommt es häufiger zu einem schweren Krankheitsverlauf, der eine Krankenhausbehandlung erforderlich machen kann. In diesem Fall befällt das RS-Virus zunächst die oberen Atemwege, breitet sich dann jedoch auf die unteren Atemwege aus.  

 

Neben Säuglingen sind vor allem ältere Menschen gefährdet, insbesondere, wenn Grunderkrankungen vorliegen. Die Folgen können gravierend sein. 

Mögliche Folgen einer schweren RSV-Erkrankung sind zum Beispiel:  

  •  Schwere Lungenentzündung mit 
    • Fieber  
    • Atemnot bzw. erschwerte oder keuchende Atmung
    • Sauerstoffmangel          
  •  Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung, teils mit künstlicher Beatmung 
  •  Verschlechterung von bestehenden Grunderkrankungen, z. B. des Herzens oder der Lunge 

 

Auch nach der Genesung können vor allem bei älteren Erwachsenen weiterhin gesundheitliche Einschränkungen bestehen: Atemprobleme sowie Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen (z. B. beim Essen, Anziehen oder Gehen) haben oftmals zur Folge, dass die Betroffenen auf Hilfe angewiesen sind. Viele erholen sich von einem schweren Verlauf nicht mehr vollständig. Gerade bei gesundheitlich bereits eingeschränkteren Personen kann eine schwere RSV-Erkrankung die Unabhängigkeit und Selbständigkeit so stark einschränken, dass eine Betreuung im Seniorenheim erforderlich wird. 

 

Nicht zuletzt kann eine schwere RSV-Infektion trotz medizinischer Versorgung tödlich verlaufen. In Deutschland kommt es infolge von RSV-Infektionen zu etwa 2.500 Todesfällen bei Über-60-Jährigen pro Jahr.*

*Geschätzt anhand RSV-assoziierter akuter Atemwegsinfektionen bei ≥60-jährigen Erwachsenen 
in der deutschen Bevölkerung im Jahr 2019. 

Risikofaktoren für einen schweren Verlauf

RSV betrifft alle Altersgruppen. Zu einem schweren Krankheitsverlauf kommt es häufiger bei Säuglingen und Kleinkindern mit Risikofaktoren – dazu zählen Frühgeborene, Neugeborene und Kinder mit schweren Grunderkrankungen. Das Risiko für ältere bzw. chronisch kranke Menschen wird oft unterschätzt.  

 

Folgende Faktoren erhöhen das Risiko für schwere Krankheitsverläufe im Alter: 

  •  Altersbedingter Rückgang der Immunabwehr  
  •  Chronische Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD)  
  •  Immunschwäche durch Krankheiten oder Medikamente  

Wenn ältere Menschen erkranken, ist häufiger ein Krankenhausaufenthalt, teils mit Beatmung, erforderlich. Was viele nicht wissen: RSV-Erkrankte erleiden häufiger Komplikationen und versterben häufiger als Grippe-Patienten. 

RSV: Behandlung

Bislang ist keine Therapie verfügbar, die ursächlich gegen RSV-Infektionen wirkt. Daher ist nur eine rein symptomatische Behandlung möglich, die zum Beispiel eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, fiebersenkende Medikamente oder schlichtweg die Verabreichung von Nasentropfen umfasst.  

 

Bei schweren Krankheitsverläufen kann ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus mit Sauerstoffgabe, Atemunterstützung oder gar einer mechanischen Beatmung notwendig werden. 

RSV: Vorbeugung & Schutz

Insbesondere Risikogruppen sollten vor RSV optimal geschützt werden. Grundsätzlich kommen zwei Strategien infrage:  

  •  die Vermeidung von Ansteckungen und  
  •  eine Immunisierung, die in unterschiedlicher Form für bestimmte Risikogruppen (Säuglinge, Personen ab 60 Jahren) zur Verfügung steht.  

 

Ansteckung vermeiden: Zur Vermeidung einer Ansteckung gelten die üblichen Hygieneregeln, wie z. B. regelmäßiges Händewaschen. Eine Verbreitung von RSV-Infektionen in der Familie oder in der Öffentlichkeit kann mitunter durch die Einhaltung der Husten- und Niesetikette reduziert werden. Sicher vermeiden lässt sich eine Ansteckung mit diesen Maßnahmen allerdings nicht. Auch, weil Infizierte teils gar keine Symptome zeigen bzw. das Virus schon vor Auftreten von ersten Krankheitszeichen übertragen können.  

 

Immunisierung für Säuglinge und Kleinkinder: Für Säuglinge und Kleinkinder stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung – zum Beispiel die Gabe von Antikörpern zur passiven Immunisierung oder die Impfung der werdenden Mutter zum Schutz des Säuglings. Seit Juni 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine passive Immunisierung für alle Neugeborenen und Säuglinge vor bzw. in ihrer ersten RSV-Saison. Sprechen Sie dazu mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt. Für die Impfung von Schwangeren liegt derzeit keine Empfehlung der STIKO vor.

 

Impfschutz ab 60 Jahren: Für Menschen ab 60 Jahren steht eine RSV-Impfung zur Verfügung. Sie bietet einen bestmöglichen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und kann helfen, eine Verschlechterung bestehender Grunderkrankungen infolge einer RSV-Infektion zu vermeiden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die RSV-Impfung allen Menschen ab 75 Jahren als Standardimpfung. Für Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren gilt die Empfehlung ebenfalls, wenn eine schwere Grunderkrankung vorliegt oder die Person in einer Einrichtung der Pflege lebt.

 

Machen Sie sich am besten rechtzeitig Gedanken darüber und sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Mehr über die RSV-Impfung erfahren
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Weitere Informationen über RSV finden Sie hier:
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Quellen
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Ambrosch, A. et al. Focusing on severe infections with the respiratory syncytial virus (RSV) in adults: Risk factors, symptomatology and clinical course compared to influenza A / B and the original SARS-CoV-2 strain. J Clin Virol. 2023;161:105399.

Branche, AR. et al.: Change in functional status associated with respiratory syncytial virus infection in hospitalized older adults. Influenza Other Respir Viruses. 2022;16(6):1151-1160.

Centers for Disease Control and Prevention. Respiratory Syncytial Virus Infection – Symptoms and Care. Letzte Aktualisierung: 06.09.2023. https://www.cdc.gov/rsv/about/symptoms.html

Cherukuri, A. et al.: Adults 65 years old and older have reduced numbers of functional memory T cells to respiratory syncytial virus fusion protein. Clin Vaccine Immunol. 2013;20(2):239-247.

Leroux-Roels, I. et al.: Safety and immunogenicity of a respiratory syncytial virus prefusion F (RSVPreF3) candidate vaccine in older adults: phase I/II randomized clinical trial. J Infect Dis. 2023;227(6):761-772.

Robert-Koch-Institut. RKI-Ratgeber: RSV-Infektionen: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html [letzter Aufruf: 10.04.2024].

Savic, M. et al.: Respiratory syncytial virus disease burden in adults aged 60years and older in high-income countries: a systematic literature review and meta-analysis. Influenza Other Respir Viruses. 2022 November 11.

Gesetz zur Änderung des Bevölkerungsstatistikgesetzes, des Infektionsschutzgesetzes, personenstands- und dienstrechtlicher Regelungen sowie der Medizinprodukte-Abgabeverordnung. Beschluss mit beigefügten Maßgaben gemäß Drucksache 274/23 vom 16.06.2023 des Deutschen Bundesrats. https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2023/0201-0300/274-23.pdf?__blob=publicationFile&v=1 (zuletzt aufgerufen am 29.04.2024).

NP-DE-AVU-WCNT-240001, Aug24