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RSV: Häufige Fragen

Was ist RSV? Wie zeigt sich die Erkrankung? Für wen kann sie gefährlich werden? Und wie kann man sich schützen? Die häufigsten Fragen rund um das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) haben wir hier für Sie beantwortet.
Fragen zu RSV
Was ist RSV?
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Das Respiratorische Synzytial-Virus (kurz: RSV) ist ein Virus, das die Atemwege befällt. Zwischen November und April stellt es hierzulande eine der Hauptursachen für Atemwegsinfekte dar. Im Hinblick auf die Saisonalität und die Symptome ähneln RSV-Infektionen der Grippe. Eine RSV-Infektion kann sich mit leichten Erkältungssymptomen zeigen, in bestimmen Fällen jedoch auch schwer verlaufen. RSV ist weltweit verbreitet und kann jeden treffen.
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Wie kann man sich mit RS-Viren anstecken?
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Die Ansteckung erfolgt meist direkt von Mensch zu Mensch über die sogenannte Tröpfcheninfektion, wenn eine infizierte Person zum Beispiel hustet oder niest. RSV kann jedoch auch durch eine Schmierinfektion weitergegeben werden: zum Beispiel beim Händeschütteln oder über kontaminierte Oberflächen und Gegenstände (z. B. Türklinken).

Selbst bei Einhaltung der allgemein bekannten Hygieneregeln kann eine Ansteckung nicht ausgeschlossen werden. Denn Kontaktpersonen können infiziert sein, ohne Symptome zu zeigen – so kann das Virus unbemerkt auf andere übergehen.

Deshalb ist es wichtig, besonders gefährdete Gruppen wie etwa Säuglinge oder ältere Menschen durch eine Immunisierung vor schweren Krankheitsverläufen und einer Verschlechterung bereits bestehender Grunderkrankungen zu schützen.
Wie lange ist RSV ansteckend?
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Infizierte können das Virus schon einen Tag nach der Ansteckung und noch vor Auftreten von ersten Symptomen weitergeben. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit liegt in der Regel bei 3 bis 8 Tagen.
Wie äußert sich eine RSV-Erkrankung?
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Eine RSV-Infektion kann sehr unterschiedlich verlaufen: Bei ansonsten Gesunden ähneln die Symptome häufig denen einer Erkältung oder Grippe. In manchen Fällen treten auch gar keine Symptome auf.

Bei bestimmten Risikogruppen kann eine RSV-Infektion schwer verlaufen und eine Krankenhausbehandlung notwendig machen. Ein schwerer Krankheitsverlauf kann unter Umständen trotz medizinischer Versorgung im Krankenhaus zum Tod führen.

Und selbst wenn die Erkrankung überstanden ist, sind vor allem ältere Menschen mitunter auf Hilfe angewiesen, weil alltägliche Verrichtungen wie Essen, Anziehen oder Gehen noch schwer fallen.
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Wie lässt sich eine RSV-Infektion feststellen?
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Die Symptome einer RSV-Infektion ähneln denen anderer Atemwegserkrankungen und lassen keine eindeutigen Rückschlüsse auf das RS-Virus als Auslöser zu. Um eine akute Erkrankung festzustellen, muss das Sekret (etwa Speichel oder Nasenschleim) der Erkrankten auf das Virus untersucht werden. Dafür stehen verschiedene Tests zur Auswahl. Das in der Regel verlässlichste Ergebnis liefert der sogenannte Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Test, der von medizinischem Personal durchgeführt wird. Dafür entnimmt der Arzt oder die Ärztin zunächst eine Sekretprobe – etwa über einen Nasenabstrich – und lässt sie in einem Labor mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion auf das Erbgut des RS-Virus untersuchten. Aktuell testen Ärzte und Ärztinnen Personen mit Atemwegserkrankungen jedoch nicht routinemäßig auf RSV.

Eine weitere Testoption sind Antigen-Schnelltests. Sie können bestimmte Bestandteile der Viren nachweisen – sogenannte Antigene. Für den RSV-Nachweis wird ein Eiweiß auf der Virushülle als Antigen genutzt. Derartige Tests sind in der Apotheke erhältlich und lassen sich zu Hause als Selbsttest durchführen. Sie führen jedoch häufiger zu falsch-negativen Ergebnissen als ein PCR-Test. Sie sind also weniger sensitiv.

Antikörpernachweise sind eine weitere Testmöglichkeit. Dabei werden bestimmte vom Immunsystem hergestellte Stoffe (Antikörper) im Blut identifiziert. Dazu müssen zwei Tests im Abstand von 2-4 Wochen gemacht werden, um eine Aussage treffen zu können. Die Antikörper können jedoch nur auf eine zurückliegende Infektion mit dem RS-Virus hinweisen. Akute Infektionen lassen sich damit nicht feststellen.
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Für wen kann eine RSV-Infektion gefährlich werden?
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Säuglinge und Kleinkinder sind als Risikogruppe für schwere RSV-Verläufe weitestgehend bekannt. Doch RSV ist keine „Kinderkrankheit“: Ältere Menschen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe, insbesondere, wenn eine chronische Grunderkrankung (z. B. Asthma, COPD, Diabetes) oder eine Immunschwäche vorliegt.
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Wann wird RSV gefährlich?
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Zunächst befällt das Virus die oberen Atemwege und kann dann typische Symptome wie Schnupfen, Husten und Fieber hervorrufen. Die Infektion kann sich jedoch auch auf die unteren Atemwege ausbreiten. Dies ist häufig der Fall, wenn das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist (z. B. bei Neugeborenen) oder wenn die körpereigene Abwehrkraft altersbedingt nachlässt bzw. durch Grunderkrankungen oder Medikamente geschwächt ist. Dann kann die RSV-Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen:
  • Eine Lungenentzündung mit Fieber und Atemnot können die Folge sein und eine Krankenhausbehandlung (teils mit künstlicher Beatmung) erforderlich machen.
  • Eine RSV-Erkrankung kann zudem bereits bestehende Grunderkrankungen (z. B. des Herzens oder der Lunge) verschlimmern.
  • Mitunter kann ein schwerer Krankheitsverlauf auch trotz aller medizinischer Maßnahmen tödlich enden. In Deutschland sterben jedes Jahr schätzungsweise 2.500 Über-60-Jährige infolge einer RSV-Infektion.*
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Kann eine RSV-Infektion zu Spätfolgen führen?
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Nach einer RSV-Infektion können Beschwerden wie Husten und ein pfeifendes Atemgeräusch noch mehrere Wochen andauern. In den meisten Fällen erholen sich Betroffene aber vollständig und haben keine dauerhaften gesundheitlichen Probleme.

Manchmal kann eine Infektion jedoch anhaltende oder wiederkehrende Spätfolgen mit sich bringen. Die Bronchien können zum Beispiel empfindlicher gegenüber Umweltreizen sein. Infolge einer RSV-bedingten Bronchiolitis (entzündliche Erkrankung der unteren Atemwege) können auch wiederkehrende Atemwegsverengungen auftreten, die zu Beschwerden wie etwa Husten führen.

Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass eine RSV-Infektion bei älteren Erwachsenen dauerhafte Auswirkungen auf die körperliche Verfassung und Lebensqualität haben kann. Es besteht das Risiko, dass Betroffene nach der Infektion Alltagsaktivitäten wie Kochen und Anziehen nur noch eingeschränkt nachgehen können und ihre Pflegebedürftigkeit damit zunimmt.
Hinzu kommt, dass RSV-Infektionen bestehende Vorerkrankungen wie eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) verschlimmern können. Mediziner und Medizinerinnen sprechen dann von einer Exazerbation.
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Ist man nach einer RSV-Erkrankung immun?
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Nein leider nicht – man kann sich immer wieder anstecken. Sogenannte Re-Infektionen (erneute Ansteckungen) sind sogar häufig und kommen in jedem Alter vor.
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Fragen zur RSV-Impfung
Gibt es eine Impfung gegen RSV?
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Ja, inzwischen gibt es für bestimmte Risikogruppen (z. B. Säuglinge, ältere Menschen) verschiedene Möglichkeiten einer Immunisierung.
Auch Schwangere können sich zum Schutz ihres Kindes (passive Immunisierung) impfen lassen.
Wie schützt die RSV-Impfung?
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Die RSV-Impfung kann vor schweren Krankheitsverläufen und deren Folgen schützen. Durch die Impfung von älteren Risikogruppen kann zum Beispiel einer Krankenhausbehandlung oder einer RSV-bedingten Verschlechterung von bestehenden Grunderkrankungen entgegengewirkt werden. Lässt sich eine Schwangere gegen RSV impfen, kann dies ihr Kind in den ersten Monaten nach der Geburt vor schweren Krankheitsverläufen schützen.
Eine sogenannte passive Immunisierung (vorbeugende Gabe von Antikörpern) kann Neugeborene und Säuglinge vor schweren RSV-Verläufen schützen.
Wer kann sich gegen RSV impfen lassen?
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Ältere Erwachsene ab 60 Jahren können sich durch eine RSV-Impfung gegen schwere Krankheitsverläufe und ihre Folgen impfen lassen. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die Impfung seit Sommer 2024 allen Menschen ab 75 Jahren empfohlen. Für Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren gilt die Empfehlung ebenfalls, wenn eine schwere Grunderkrankung vorliegt oder die Person in einer Einrichtung der Pflege lebt.
Für Schwangere steht ebenfalls eine Impfung gegen RSV zur Verfügung, die ihr Kind – indirekt – in den ersten Lebensmonaten vor schweren Krankheitsverläufe schützen kann. Bislang liegt keine RSV-Impfempfehlung der STIKO für Schwangere vor. Für Neugeborene und Säuglinge empfiehlt die STIKO eine RSV-Prophylaxe (vorbeugende Gabe von Antikörpern) vor oder in ihrer ersten RSV-Saison.
Für wen wird eine RSV-Impfung empfohlen?
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Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen RSV für folgende ältere Personengruppen:
  • Allen Personen ab 75 Jahren
  • Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, wenn
  • ... eine schwere Grunderkrankung vorliegt oder
    ... sie in einer Einrichtung der Pflege leben.
Darüber hinaus empfiehlt die STIKO eine passive Immunisierung (vorbeugende Gabe von Antikörpern) für alle Neugeborenen und Säuglinge vor oder in ihrer ersten RSV-Saison.
Für die RSV-Impfung von Schwangeren zum passiven Schutz ihres Kindes liegt derzeit keine Empfehlung der STIKO vor.
Werden die Kosten von der Krankenkasse erstattet?
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Seit Herbst 2024 ist die RSV-Impfung gemäß der STIKO-Empfehlung in der Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen und somit Kassenleistung (Pflichtleistung). Das heißt, alle gesetzlich Versicherten, für die es eine STIKO-Empfehlung für eine RSV-Impfung gibt, haben Anspruch auf eine einmalige Impfung. Dies gilt für:
  • Allen Personen ab 75 Jahren
  • Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, wenn
  • ... eine schwere Grunderkrankung vorliegt oder
    ... sie in einer Einrichtung der Pflege leben.


Gut zu wissen: Da die Erstattung der RSV-Impfung noch recht neu ist, erfolgt diese bislang noch nicht in allen Bundesländern automatisch über die elektronische Gesundheitskarte ("Versichertenkarte"). Sprechen Sie dazu am besten mit dem Praxis-Team Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin.

Tipp: Auch wenn Sie nicht in die o.g. Zielgruppe gehören, kann sich die Nachfrage nach einer etwaigen Kostenerstattung der Impfung bei Ihrer Krankenkasse lohnen.
In welchen Monaten sollte die RSV-Impfung erfolgen?
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Für den optimalen Schutz in der RSV-Saison sollte die Impfung älterer Personengruppen einmalig im Spätsommer oder Herbst erfolgen. Sie kann gleichzeitig mit der Grippe-Impfung verabreicht werden. Bei Neugeborenen und Säuglingen soll eine passive Immunisierung vor oder während ihrer ersten RSV-Saison erfolgen.

RSV: Wichtige Fakten

1.
RSV-Infektionen verursachen bеі Über-60-Jährigen schätzungsweise 2.500 Todesfälle pro Jahr- allein in Deutschland.*
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2.
RSV-Infektionen sind vor allem für Säuglinge und Kleinkinder sowie für ältere Menschen mit chronischen Grunderkrankungen ein Risiko -
sie können schwere Lungenentzündungen
hervorrufen, die eine Krankenhausbehandlung
notwendig machen.
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3.
RSV-Infektionen können bestehende Grunderkrankungen verschlimmern.
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Weitere Informationen über RSV finden Sie hier:
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Quellen
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Ambrosch, A. et al. Focusing on severe infections with the respiratory syncytial virus (RSV) in adults: Risk factors, symptomatology and clinical course compared to influenza A / B and the original SARS-CoV-2 strain. J Clin Virol. 2023;161:105399.

Leroux-Roels, I. et al.: Safety and immunogenicity of a respiratory syncytial virus prefusion F (RSVPreF3) candidate vaccine in older adults: phase I/II randomized clinical trial. J Infect Dis. 2023;227(6):761-772.

Robert-Koch-Institut. RKI-Ratgeber: RSV-Infektionen: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html [letzter Aufruf: 10.04.2024].

NP-DE-AVU-WCNT-240006, Dez24