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RSV: Risikogruppen

Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (kurz: RSV) treten in allen Altersgruppen auf. Besonders gefährdet für schwere Verläufe sind Säuglinge, das wissen viele. Doch RSV ist keine reine „Kinderkrankheit“. Es gibt eine weitere Risikogruppe, die weitaus weniger bekannt und deshalb oft unzureichend geschützt ist: Ältere Menschen ab ca. 60 Jahren, insbesondere, wenn Grunderkrankungen vorliegen.

RSV: Häufigkeit bei Über-60-Jährigen

RSV kommt weltweit vor und ist einer der wichtigsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Erwachsenen. Speziell in den Wintermonaten, aber auch im beginnenden Frühjahr, kursiert das Virus besonders stark. Lange Zeit wurde die Verbreitung des Erregers in der Allgemeinbevölkerung unterbewertet.  

 

Speziell für die Gruppe der Über-60-Jährigen machen dies folgende Zahlen deutlich:*

  • Im Jahr 2019 erkrankten allein in Deutschland mehr als 380.000 Über-60-Jährige.  
  • Davon mussten rund 34.000 aufgrund der RSV-Infektion im Krankenhaus behandelt werden.  
  • Etwa 2.500 der Senioren starben an den Folgen der Infektion. 

Nach aktuellen Schätzungen des Robert-Koch-Instituts wurden allein zwischen November 2022 und Juni 2023 etwa 11.000 Menschen über 60 Jahren aufgrund einer RSV-Infektion im Krankenhaus stationär behandelt, von denen etwa 2.400 auf eine intensivmedizinische Betreuung angewiesen waren.  

*Geschätzt anhand RSV-assoziierter akuter Atemwegsinfektionen bei ≥60-jährigen Erwachsenen 
in der deutschen Bevölkerung im Jahr 2019. 

Warum ist RSV für ältere Menschen gefährlich?

Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, schwer zu erkranken – insbesondere dann, wenn chronische Grunderkrankungen bestehen. Folgende Ursachen spielen dabei eine Rolle:  

  • Mit fortschreitendem Alter lässt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems langsam nach. Dabei handelt es sich um einen normalen Alterungsprozess. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und schwere Krankheitsverläufe.  
  • Ältere Menschen sind häufiger von chronischen Grunderkrankungen betroffen, die das Risiko für einen schweren RSV-Verlauf ebenfalls erhöhen. Dazu zählen zum Beispiel:  
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Lungenerkrankungen (z. B. Asthma, COPD) 
    • Nierenerkrankungen 
    • Diabetes mellitus
    • Rheuma
    • Schwacher Immunstatus durch Erkrankungen oder bestimmte Medikamente (sogenannte Immunsuppressiva)

Schwaches Immunsystem – Risiko bei RSV

Ein geschwächtes Immunsystem kann bei einer RSV-Infektion ernste Folgen haben: Denn wenn die körpereigenen Abwehrmechanismen nicht optimal funktionieren, kann sich das Virus leichter von den oberen auf die unteren Atemwege ausbreiten und einen schweren Krankheitsverlauf mit Lungenentzündung und der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung auslösen.  

Folgende Altersgruppen sind besonders gefährdet:  

  • Säuglinge und Kleinkinder: Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgebildet.  
  • Senioren: Altersbedingt kommt zu einem Rückgang der körpereigenen Abwehrkräfte. 

 

Kommen chronische Grunderkrankungen oder eine Immunschwäche (z. B. durch Medikamente) hinzu, steigt das Risiko für einen schweren RSV-Verlauf zusätzlich an.

 

Bei einem schweren Krankheitsverlauf wird oftmals eine Krankenhausbehandlung (z. T. mit Sauerstoffgabe oder künstlicher Beatmung) notwendig.  

 

Auch wenn die Infektion überwunden ist, können Atemprobleme fortbestehen. Ältere Erwachsene sind teils auch nach Genesung noch auf Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen angewiesen – dies kann die eigene Unabhängigkeit stark einschränken.  

Schutz für Risikogruppen

Die Möglichkeiten, einer Ansteckung im Alltag vorzubeugen, beschränken sich auf die üblichen Hygieneregeln wie z. B. regelmäßiges Händewaschen. Durch die Einhaltung der bekannten Husten- und Niesetikette kann die Verbreitung von Infektionen in gewissem Ausmaß reduziert werden. Diese Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, um insbesondere Risikogruppen wirksam zu schützen. Hinzu kommt, dass bisher keine Therapie zur Verfügung steht, um eine RSV-Infektion ursächlich zu behandeln – es bleibt also lediglich die rein symptomatische Behandlung zur Linderung von Beschwerden.

 

Schutz für Säuglinge und Kleinkinder: 

  • Die vorsorgliche Gabe von Antikörpern kann Neugeborene und Säuglinge sowie Kleinkinder mit Grunderkrankungen vor einem schweren RSV-Verlauf schützen. Seit Juni 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine solche passive Immunisierung allen Neugeborenen und Säuglingen vor bzw. in ihrer ersten RSV-Saison. 
  • Eine weitere Möglichkeit bietet die Impfung von Schwangeren, um beim Kind einen Nestschutz für die ersten Monate nach der Geburt aufzubauen. Die Impfung von Schwangeren wird derzeit von der STIKO nicht empfohlen.

 

Schutz für Erwachsene ab 60 Jahren:  

 

Für die besonders gefährdete Gruppe älterer Menschen ab 60 Jahren besteht ebenfalls die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. In Deutschland stehen hierfür zwei Impfstoffe zur Verfügung. Die Impfung bietet den bestmöglichen Schutz vor den Folgen schwerer RSV-Infektionen und wird allen Personen ab 75 Jahren von der STIKO empfohlen. Für Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren gilt die Empfehlung ebenfalls, wenn eine schwere Grunderkrankung vorliegt oder die Person in einer Einrichtung der Pflege lebt.

Erfahren Sie hier mehr zur RSV-Impfung
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Weitere Informationen über RSV finden Sie hier:
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Quellen
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Ambrosch, A. et al. Focusing on severe infections with the respiratory syncytial virus (RSV) in adults: Risk factors, symptomatology and clinical course compared to influenza A / B and the original SARS-CoV-2 strain. J Clin Virol. 2023;161:105399.

Branche, AR. et al.: Change in functional status associated with respiratory syncytial virus infection in hospitalized older adults. Influenza Other Respir Viruses. 2022;16(6):1151-1160.

Savic, M. et al.: Respiratory syncytial virus disease burden in adults aged 60years and older in high-income countries: a systematic literature review and meta-analysis. Influenza Other Respir Viruses. 2022 November 11.

Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der Fraktion CDU/CSU: Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Respiratorischen Synzytial-Virus. Drucksache 20/7439 vom 23.06.2023 https://dserver.bundestag.de/btd/20/074/2007439.pdf (zuletzt aufgerufen am 30.04.2024).

NP-DE-AVU-WCNT-240003, Sep24