RSV: Risikofaktor COPD
Das Respiratorische Synzytial-Virus (kurz: RSV) ist ein weit verbreiteter Erreger akuter Atemwegsinfekte. Bei jungen und gesunden Erwachsenen verläuft eine RSV-Infektion oft mild. Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist jedoch ein Risikofaktor für schwere Krankheitsverläufe. Zudem können sich COPD-Symptome durch eine akute RSV-Infektion akut (Exazerbation), aber auch längerfristig verschlimmern.1 Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig über die Empfehlungen zur Vorbeugung zu informieren.
Menschen mit COPD, die sich mit dem RS-Virus anstecken, haben …
… ein bis zu 13,4-fach erhöhtes Risiko für einen schweren RSV-Verlauf.2 Komplikationen und Todesfälle treten häufiger auf. 3
… ein erhöhtes Risiko, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen.3 Eine künstliche Beatmung kann erforderlich werden.
… ein bis zu 3,9-fach erhöhtes Risiko für eine akute Verschlimmerung der COPD-Symptome (Exazerbation).4
STIKO Empfehlungen zum Schutz vor RSV
Eine RSV-Impfung kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Risikogruppen vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen.
Für Menschen mit einer schweren Form von COPD (oder anderer relevanter Vorerkrankungen*) empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO)5 eine RSV-Impfung bereits ab einem Alter von 60 Jahren.
Eine RSV-Impfung ist ebenfalls für Personen ab 60 Jahren, die in einer Pflegeeinrichtung leben empfohlen.
Grundsätzlich empfiehlt die STIKO allen Personen ab 75 Jahren eine Impfung gegen RSV.
*z. B. schwere Formen von: anderen chronischen Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma), Diabetes mellitus (mit Komplikationen), chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzschwäche oder Bluthochdruck), chronischen Nierenerkrankungen, chronischen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose), hämatoonkologischen Erkrankungen (Formen von Blutkrebs), angeborener oder erworbener Immunschwäche.
Was ist RSV?
Das Respiratorische Synzytial-Virus (kurz: RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger akuter Atemwegsinfekte.
- Infektionen sind häufig und kommen in jeder Altersgruppe vor. In den Monaten von Oktober bis April stellt das RS-Virus eine Hauptursache für Atemwegsinfekte dar.
- Bei bestimmten Risikogruppen kommt es öfter zu einem schweren Krankheitsverlauf mit Lungenentzündung und Sauerstoffmangel, was z. B. eine längere Krankenhausbehandlung (teils mit künstlicher Beatmung) notwendig machen kann.
- Vorerkrankungen wie z. B. Asthma und COPD können sich infolge einer RSV-Infektion verschlimmern.
- Insbesondere bei älteren Erwachsenen sind auch mögliche Spätfolgen einer schweren RSV-Erkrankung nicht zu unterschätzen: Lungenfunktion und Konstitution können nachhaltig beeinträchtigt werden und die Unabhängigkeit so stark einschränken, dass eine Betreuung im Seniorenheim erforderlich wird.
- Trotz medizinischer Versorgung kann eine schwere RSV-Infektion mitunter auch tödlich verlaufen.
Was viele nicht wissen: In Deutschland führt ca. 1 von 4 diagnostizierten RSV-Infektionen bei Erwachsenen ab 60 Jahren zu einem stationären Krankenhausaufenthalt. (4)
2. Branche AR, et al.: Incidence of respiratory syncytial virus infection among hospitalized adults, 2017-2020. Clin Infect Dis. 2022; 74(6): 1004-1011. doi:10.1093/cid/ciab595.
3. Penders Y, et al.: Burden of Respiratory Syncytial Virus Disease in Adults with Asthma and Chronic Obstructive Pulmonary Disease: A Systematic Literature Review. Curr Allergy Asthma Rep. 2025 Feb 25;25(1):14. doi: 10.1007/s11882-025-01194-w.
4. Marijic, P. et al., PharmacoEconomics Open 9, 445–459 (2025).
5. Robert-Koch-Institut (RKI): Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen RSV (Stand: 10.04.2025). Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/RSV/FAQ_Liste_RSV.html.(zuletzt abgerufen am 04.08.2025)
NP-DE-AVU-WCNT-250030, Aug25